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Berichte von 11/2020

Thanksgiving 2020

Letzen Donnerstag war Thanksgiving, weswegen wir ja auch eine Woche frei hatten. Thanksgiving ist jedes Jahr am dritten Donnerstag im November und markiert das erste Essen, das Indianer mit Einwanderen geteilt haben. Wir sind um 8 Uhr aufgestanden und haben alle zusammen Frühstück gemacht. Da Hedda ja jetzt bei uns wohnt war sie natürlich  auch dabei. Mit ihrer Gastfamilie hat es einfach nicht geklappt und da sie schon zweimal gewechselt hatte, war die Bedingung der Organisation, dass sie nur mit ihrem Auslandsjahr weitermachen kann, wenn sie bei uns bleibt. Wir teilen uns jetzt ein Zimmer und kriegen am Freitag neue Möbel . Ich bin  total glücklich , dass sie bei uns ist, weil ich jetzt eine Freundin immer um mich herum habe, mit der ich immer was machen kann und mit der ich immer reden kann. 

Wir haben also Rührei mit Bouletten und Zimtschnecken gegessen. Wahrenddessen haben wir im Fernsehen die Thanksgiving-Parade in New York geschaut. Danach haben wir uns alle fertig gemacht und angefangen zu kochen. Wir haben Kartoffeln geschält, Gemüse  geschnibbelt und die Truthähne vorbereitet. Als dann alles vor sich hin geköchelt hat, haben wir uns auf die Couch gesetzt und ausgeruht, wahrend wir "Der Grinch" und "Der Nussknacker" geschaut haben. Hedda und ich haben unsere Weihnachtspyjamas angezogen und gelesen und geredet und den Film geschaut. Holden hat dann irgendwann ein Brettspiel geholt und wir haben "Logos" gespielt. Ich habe es bis jetzt nicht richtig verstanden. Gegen 16:30 kamen Michelles Eltern, also Holden und Skylars Großeltern  und wir haben das Essen hingestellt und angefangen, unsere Teller zu beladen. Es gab frittierten und gekochten Truthahn (ich habe aber keinen Unterschied geschmeckt), der ungefähr  so wie Putenfleisch schmeckt . Als Beilage gab es Kartoffelbrei, Salat, Rotkohl, Mais, Gekochte Mohrrüben , Gravy (eine Sosse), Gravyauflauf, Cornbread und Oliven. Wir alle hatten mindestens zwei Portionen und es war sehr schmackhaft! 

Nach dem Essen saßen  wir alle zusammen und haben geredet, wir haben noch ein Brettspiel gespielt und Abends kamen Freunde zu Besuch. Es war insgesamt ein sehr schöner  Familientag und eine tolle Erfahrung, in seinem Leben einmal Thanksgiving erlebt zu haben. Es hat sich ein bisschen wie Weihnachten angefühlt , weil gekocht wurde und alle zusammen waren.  

Downtown, San Antonio

Am Sonntagabend sind wir für 2h nach San Antonio gefahren, um den Riverwalk zu laufen. Als wir angekommen sind, war es dunkel, aber überall waren Wheinachtslichter aufgehangen, sodass alles geleuchtet hat. Auf dem Fluss, der sich neben hohen Gebäuden im alten Stil langgeschlängelt hat, fuhren Boote mit Touristen, die eine Lichterkette um den Rand hatten. Das hat sich wunderschön auf dem Wasser gespiegelt. Es waren nicht so viele Menschen unterwegs, wahrscheinlich wegen Corona. Aber da war es umso schöner und ruhiger. Wir sind auch oben an den Straßen langgelaufen, wo die Gebäude  hoch und eher alt waren, aber mit sehr hübschen Fassaden.  Auf den Straßen fuhren Kutschen, die von Pferden gezogen wurden und mit Lichtern dekoriert waren, so dass alles geleuchtet hat. Ein Pferd hatte sogar Glitzer auf den Hufen. 

In der Stadt haben wir außerdem  Kirchen und Kinos und sogar Regierungsgebäude, die bewacht wurden gesehen. Wenn man eine Straße  überqueren wollte, musste man natürlich den Knopf an der Ampel drücken und wenn es rot war sagte sie:"Wait,..........wait,...........wait,............wait,............wait,........" und wenn es dann grün war sagte sie:"Go,.......go,.......go,........go,.......go,........go,.......". Also man wusste immer ob man gehen konnte oder nicht. 

Es war insgesamt eine sehr schöne Stimmung in der Stadt und mit der ganzen Dekoration und den Gebäuden war San Antonio wunderschön!

Shoppingtour nach San Marcos

Am Samstag sind wir mit Hedda ins 1 1/2h entfernte, nördlich von San Antonio liegende, San Marcos gefahren. Dort gibt es eine riesige Outdoor Mall, mit verschiedenen Laden aller Art. Als aller erstes sind Hedda und ich in einen Countryladen gegangen. Er war voll mit Boots, Hüten, Gürtelb, Oberteilen und Countryhosen. Hedda und ich haben nach Hosen und Boots geschaut, wir wollten uns ein typisches Texas-Countryoutfit kaufen. In den Hosen hatten wir beide aber kein gutes Gefühl, die meisten haben nicht perfekt gepasst. Aber bei den Boots waren wir erfolgreicher! Es hat zwar lange gedauert und wir haben viel Schuhe anprobiert, aber irgendwann habe ich in meiner Größe hellbraune, halbrunde Boots mit einem sehr schonen Blumenmuster gefunden, die sich super an den Fuß angeschmiegt haben und die perfekte Form hatten. Die anderen Schuhe waren nämlich  alle entweder vorne quadratisch  oder spitz und das sah einfach nicht passend aus. Aber wir haben den schönen Schuh auch in Heddas Größe  gefunden und am Ende haben wir beide den Laden mit neuen texanischen Countryboots verlassen. 

In der Mall waren wir sonst noch in einem Buchladen, bei Hollister, Nike und andere Schuh- und Sachenladen. Ich habe mir außer der Boots nur noch ein Oberteil gekauft, aber Hedda und Skylar haben sich Schuhe gekauft. 

Als wir fertig mit unserer Tour waren, war es Abends und wir haben uns nur noch etwas zu Essen gekauft. Viele sagen ja immer, dass Sachen in den USA billiger als in Deutschland sind, aber ich habe das Gefühl das stimmt nur halb, es ist nicht viel billiger sondern eher gleich.

Auf dem Schießstand

Die Patronen der WaffenAm Sonntag waren wir am Nachmittag zum ersten Mal auf dem Schießstand. Hier wird es "Shooting Ranch" genannt. Als Vorbereitung hat Mike erst mal seine eigenen Waffen in eine große Box gepackt. Er hatte zwei große Waffen und zwei kleine. Außerdem hatte er zwei Boxen, die nur mit Magazinen und Patronen gefüllt waren. Es war ziemlich unheimlich, im Wohnzimmer zu stehen und auf dem Sofa einfach offene Gewehregewehre liegen zu haben. Aber dann sind wir losgefahren, es waren Mike, Hedda, die norwegische  Austauschschülerin von nebenan und ich. Ich hatte mir vorgestellt, dass wir in einen geschützten Bereich fahren, wo sehr viele Zäune und Sicherheitsvorkehrungen sind, wir fuhren aber einfach nur eine Schotterstraße runter und waren schon auf dem Schießplatz. Als Mike nach einem Stand fragte, wurde er nicht mal nach seiner Lizenz, seinem Waffenschein, seiner ID oder unserer Identität gefragt. Sie haben ihm einfach nur einen Stand zu gewiesen und ihn bezahlen lassen. Davon war ich ziemlich überrascht. Es ist ja schon eigentlich ziemlich gefährlich mit Waffen und dort könnte einfach jeder jeden Alters hin gehen, selbst illegal.
Wir haben als erstes auf 25m entfernte Ziele mit langen Gewehren geschossen. Die exakten Namen waren AR15 und 30/06. Die eine hatte sogar ein Teleskop, um das Ziel besser zu sehen. Mein erster Schuss, da war ich so aufgeregt, ich hätte fast nicht abgedrückt. Es ist nicht ganz weich, aber man muss auch nicht Gewalt anwenden um den Trigger zu ziehen. Aber auf den Rückstoß war ich nicht vorbereitet! Die Waffe drückte sich doll gegen meine Schulter, weil ich sie nicht mit genug Spannung gehalten hatte. Das tat ein wenig weg. Aber wenigstens wusste ich dann was ich für die nächsten Male anders machen musste. Die zweite Waffe hatte sogar noch mehr Rückstoß. Aber im Endeeffekt hat es sogar Spaß gemacht! Es war eine sehr interessante Erfahrung, die auf jeden Fall nicht jeder machen kann. Am Ende sind wir dann noch mit einer 9mm Pistole auf einen anderen Stand gewechselt, und das ist ganz anders als wie es bei James Bond immer aussieht! Die sehr kleine Waffe ist relativ schwer und man hält sie mit beiden Händen, und wenn man abdrückt, ist der Rückstoß ziemlich doll, so dass sie in der Hand so ein bisschen weg nach oben fliegt. Deswegen war es schwer, sein Ziel genau zu fokussieren. Aber das war trotzdem das Beste, weil es einfach super interessant war, die Waffe in der Hand zu halten, die man in den meisten Filmen sieht.
Ich dachte, ich würde am nächsten Tag ein wenig Schulterschmerzen bekommen, aber ich war okay und es war toll, so etwas mal gemacht zu haben!

Halloween

Gestern, am Samstag war Halloween. Hier in Amerika ist das ein großer  Feiertag und am Freitag in der Schule haben sich sogar meine Lehrer und ein paar Schüler verkleidet. 

Wir haben am Samstag Mittag angefangen, alles für die Party am Abend vorzubereiten. Wir haben gekocht und unsere Kostüme vorbereitet. Ich habe mich als blutige Krankenschwester verkleidet, meine Gastmutter als Harley Quinn, mein Gastvater als Joker und meine Gastschwester als Krankenschwester. Mein Gastbruder war bei der Party seines Freundes. 

Gegen 6 sind dann die Gäste gekommen; Hedda und ihre Gasteltern von nebenan als Harry Potter, Micheal Myers und Dia de los Muertos, Valeria, Sofia und Sofias Gastschwester als Figuren aus Filmen, ein anderer Gastschüler aus Italien als Maskenmann, sein Gastvater als Pilot, Nachbarn und Freunde als Sumoringer, Footballspieler, Walters und Figuren, die ich nicht kenne. Wir haben uns alle erstmal unterhalten und dann konnten wir endlich das Buffet plündern! Es gab Gemüse in Form eines Skeletts, Datteln mit Creme Fresh und Walnüssen, Würstchen im Brotmantel, Rippchen, Bockwürstchen, Nachos mit Guacamole und Snacks. Wir wurden alle richtig voll, aber es war lecker! Ich war erstaunt, dass es so gut wie gar keine Süßigkeiten  gab. Natürlich für die Kinder, die geklingelt haben, aber es war eigentlich ein ganz normales Buffet. Danach sind wir Austauschschüler rumgegangen "Trick-or-Treat". Wir haben an Häusern geklingelt und Süßigkeiten  gesammelt. Manchmal konnten wir uns einfach etwas aus einem Korb nehmen. In einer Garage waren unheimliche Figuren aufgebaut, die geleuchtet und sich bewegt haben. Wir wollten natürlich ein Foto, also haben wir alle neben einem Plastikmann mit Maske posiert. Plötzlich ist hinter einem Vorhang ein Mann mit schwarzem Umahng hervorgekommen und hat "Booh" gemacht. Wir haben uns extrem erschrocken, haben geschrien und sind alle gleichzeitig losgerannt, nur raus aus der Garage. Das war unheimlich!!!

Nachdem wir durch die Nachbarschaft gelaufen sind, haben wir zu hause einen Horrorfilm geguckt, auf der Couch gesessen und geredet. Nach dem Film haben wir alle mit den Erwachsenen Karaoke gesungen. Es war total witzig und hat viel Spass gemacht! Dann sind wir total müde in unsere Betten gefallen.

Das war eine tolle, sehr amerikansiche Erfahrung. Vielleicht werde ich das nächstes Mal in Deutschland machen.

East Central vs Judson

Die Tänzerinnen aufgereihtAm Freitagabend hatte meine Schule (East Central) ein Footballspiel gegen Judson Highschool. Es war um 19:30 und ich und Hedda (die norwegische Austauschschülerin von nebenan) sind hingegangen um es zu gucken. Das witzige war, dass sie auf der Judson Highschool ist, das heisst, unsere Schulen haben geneinander gespielt und theoretisch müssten wir auch gegeneinander sein und auf verschieden Seiten sitzen. Da das Spiel aber an meiner Schule war, haben wir uns in meine Zuschauerseite gesetzt. 

Das Spiel war total aufregend, ein Spieler, der Quaterback von meinem Team, hat sich aber leider verletzt, als er getackelt wurde und wir haben leider 13 zu 48 verloren. Aber die Stimmung war trotzdem super, in der Pause gab es eine kleine Show mit Musik von Michael Jackson und die Dancers haben dazu getanzt. Die Zuschauer haben im Takt gestampft und es war einfach eine weitere tolle Erfahrung! Ich habe sogar ein paar von den anderen Schülern erkannt und ihnen zu gewunken. Ein Junge aus meiner Matheklasse spielt in der Band am Schlagzeug und ich habe ihn beim Spiel erkannt.

Am Stadium waren Stände für Essen aufgebaut und wir haben uns Hot Dogs und eine heisse Schokolade gekauft, weil es nur 17 Grad Celsius waren. Es gabe Hoddies, Jacken und T-Shirts mit dem Logo meiner Schule und ich habe mir einen Pullover und ein Shirt gekauft. 

Es war ein toller Abend und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Spiel!